Motiviert durch unsere Erfahrungen bei der Konstruktion des ESL63.2 QA und „angetrieben” durch die Ansprüche unserer Kunden, möchten wir uns mit der Konzeption einer interessanten elektrostatischen Sonderlösungen befassen. Neben der akustischen Punktquelle, wie Peter Walker sie als Herzstück seiner Elektrostaten bereits vor Jahrzehnten erfolgreich angewendet hat, gibt es noch einen anderen Lösungsansatz wenn es um die Reproduktion von Musik in Räumen geht. Die Zylinderwelle. Richtig angewendet kann man gerade die bei der Wiedergabe von Musik in Wohnräumen ungewollten Decken- und Bodenreflexionen vermeiden und gleichzeitig Wandreflexionen gezielt in die Wiedergabe “einbauen”. Das Ergebnis kommt dem Klangeindruck des Originals verblüffend nah und läßt den Hörer das Vorhandensein von Lautsprechern vollständig vergessen. Die Hörzone, also der Bereich in dem das originale Geschehen erlebt werden kann, wird erheblich in Breite und Höhe vergrößert. Die Musik spielt im Raum und ist wie im Konzert stehend oder sitzend erlebbar und echt.
Neu ist das keineswegs! Schon Peter Walker hat darüber nachgedacht, bevor er mit dem ESL57 auf den Markt kam. Zusammen mit Mr. Williamson (mit ihm hat Peter damals auch die Schaltung für die QUAD II Röhrenverstärker entwickelt) arbeitete Peter an elektrostatischen Lösungen für den Einbau in Wände und an vergleichsweise großen Rundumstrahlern. In den USA beschäftigte sich später Harold Beveridge damit und integrierte die Idee in abgewandelter Weise in eine kleine Zahl an handgefertigten Musikanlagen.
Die Umsetzung ist nicht ganz einfach. Es sind große Systeme, die wie große Kunstgegenstände oder Gemälde Ihren Raum beanspruchen. Wer sowas möchte, benötigt neben den finanziellen Mitteln auch entsprechende Räume.
Zylinderwellen entstehen, wenn der entsprechende Frequenzbereich von einer Art “Schallzeile” ausgeht, dessen Höhe annähernd der Raumhöhe entspricht. Entscheidend ist dabei, dass der Frequenzbereich oberhalb von einigen hundert Herz bis hinauf zu den hohen Frequenzen auf diese Weise erzeugt werden.
Wenn wir uns bei der QUAD Musikwiedergabe mit solchen Sonderlösungen beschäftigen, dann immer mit dem Ziel mehr zu verstehen. Manchmal entstehen aus solchen Versuchen nicht nur wertvolle Erkenntnisse in der Sache selbst, sondern auch Dinge, die wir in bestehende Produkte einfließen lassen.